Das Elektroauto wird zum Stromspeicher von morgen - Bidirektional laden: Pilotprojekt bestätigt großes Potenzial für Privathaushalte

Das Elektroauto wird zum Stromspeicher von morgen - Bidirektional laden: Pilotprojekt bestätigt großes Potenzial für Privathaushalte

Hier fließt der Strom bedarfsweise in beide Richtungen: Beim bidirektionalen Laden kann das E-Auto in Zukunft als Stromspeicher dienen.
Foto: DJD/E.ON/Malte Braun

(DJD). Elektroautos bilden nicht nur einen zentralen Baustein für die Mobilität der Zukunft. Gleichzeitig könnten sie auch als dezentrale Stromspeicher dienen und damit entscheidend zum Gelingen der Energiewende beitragen. Hierbei spielt das sogenannte bidirektionale Laden eine Schlüsselrolle: Der Strom fließt nicht nur allein in Richtung des E-Auto-Akkus, sondern bei Bedarf auch wieder zurück ins Haus. Insbesondere wenn eine Solaranlage vorhanden ist, können sich Verbraucher mit selbst erzeugtem Strom noch unabhängiger versorgen. Aktuelle Zwischenergebnisse aus einem Pilotprojekt offenbaren das große Potenzial der Technologie.

Autarkiegrad mehr als verdoppelt

Im Mittelpunkt des Projekts steht das Zusammenspiel von E-Auto-Akkus mit Photovoltaikanlagen: Das Auto fungiert, so lange es nicht fährt, als Energiespeicher. Tagsüber wird es mit dem eigenen Sonnenstrom geladen und kann abends Haushaltsgeräte wie Fernseher oder Herd damit versorgen. Nach ersten Erkenntnissen kann sich durch das bidirektionale Laden der Autarkiegrad von Solaranlagenbesitzern mit E-Auto mehr als verdoppeln: Bis zu 51 Prozent des Energiebedarfs lassen sich im Jahresdurchschnitt selbst decken, wobei Winter, bewölkte Tage und Nächte sowie der Ladestrom für die Fahrten mit dem E-Auto bereits eingerechnet sind. Zu diesem Zwischenergebnis kommt das Pilotprojekt „Bi-ClEVer“ von BMW und E.ON. „Es ist ein wichtiger Schritt für die Energiewende, die im E-Auto vorhandene Akkukapazität im Rahmen eines ganzheitlichen Energiemanagements zu nutzen. Bidirektionales Laden wird zukünftig eine bedeutende Rolle spielen", unterstreicht dazu Filip Thon, CEO von E.ON Energie Deutschland.

Kosten senken und Emissionen reduzieren

Im Zuge des Pilotprojektes testen zwei Familien im Münchner Umland das bidirektionale Laden in ihrem Lebensalltag. Die Ladezeiten des E-Fahrzeugs werden automatisch und intelligent gesteuert, sodass der Akku möglichst nur mit selbst erzeugtem Sonnenstrom geladen wird. Denn ein hoher Eigennutzungsgrad spart nicht nur bares Geld, sondern schont auch die Umwelt. Das zeigt ein weiteres Zwischenresultat: Ein Haushalt mit Solaranlage, der das bidirektionale Laden nutzt, kann im Vergleich zu einem Haushalt ohne Photovoltaikanlage und Stromspeicher bis zu einer Tonne CO2 pro Jahr einsparen. Die bisherigen Projektergebnisse unterstreichen das große Potenzial des bidirektionalen Ladens. Nach Einschätzung von Experten wird die Technologie unter anderem einen wichtigen Beitrag dazu leisten, erneuerbare Energien noch effizienter zu nutzen.


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