Lancia Delta S4 - 1985
Rüsselsheim, im Dezember 2022 – Auch mehr als 30 Jahre nach seiner Premiere feiert der Lancia Delta S4 Erfolge. Ein Exemplar des legendären Sportwagens von 1986 wurde jetzt als „Youngtimer des Jahres“ im Rahmen des Wettbewerbs „Best in Classic 2022“ von Ruoteclassiche ausgezeichnet. Das renommierte italienische Klassiker-Magazin veranstaltet seit mehr als 30 Jahren eine entsprechende Umfrage unter seinen Lesern. In insgesamt zwölf Kategorien traten Personen, Organisationen, Unternehmen, Verbände, Veranstaltungen und klassische Fahrzeuge an, die im aktuellen Jahr zur kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung des Oldtimersektors beitrugen.
Aus allen Wettbewerbskandidaten nominierte zunächst eine hochkarätig besetzte Jury, darunter der zweimalige Rallye-Weltmeister Miki Biasion, die besten drei für das Finale. In der Kategorie Youngtimer, ausgeschrieben für Fahrzeuge aus den Baujahren zwischen den 1980ern und 2000ern, erreichten neben dem Lancia Delta S4 ein Bugatti EB 110 GT und ein Lamborghini Countach 25 Anniversario die Endrunde. Hier fällten die Leser von Ruoteclassiche ihr Urteil.
Als ein Kriterium für die Teilnahme am Wettbewerb galt beispielsweise eine bemerkenswerte Presseveröffentlichung im aktuellen Jahr. Der Lancia Delta S4 aus der Sammlung von Stellantis Heritage war Gegenstand eines Artikels im italienischen Magazin Youngtimer. Diese Zeitschrift betrachtet vor allem Fahrzeuge, die längst nicht mehr gebaut werden, aber noch nicht ganz den Status eines Oldtimers erreicht haben. Fahrzeuge dieses Alters haben dennoch ihren eigenen Reiz und häufig das Potenzial, in einigen Jahren zu Sammlerobjekten zu werden.
Youngtimer spielen auch in der Sammlung von Stellantis Heritage eine große Rolle. Die Organisation hat die Aufgabe, das historische Erbe und die Werte der Marken Abarth, Alfa Romeo, Fiat und Lancia zu bewahren, aufzuarbeiten und in der Öffentlichkeit darzustellen.
Im Rahmen der Preisverleihung im Pirelli HangarBicocca in Mailand sagte Roberto Giolito, Head of Stellantis Heritage: „Dieser prestigeträchtige Preis ist eine große Ehre für uns. Er ist eine Bestätigung für die Strategie unserer Organisation, das Wissen über das historische Erbe unserer Marken auch in der Öffentlichkeit zu verbreiten. In diesem speziellen Fall geht es um ein außergewöhnliches Auto: Der Lancia Delta S4 hat sehr viel zum Mythos der Unschlagbarkeit von Lancia im Rallyesport beigetragen.“
Lancia Delta S4
Der zum „Youngtimer des Jahres 2022“ gewählte Lancia Delta S4 ist eines der wenigen in Serienversion überlebenden Exemplare dieses Modells. Das heute in der Sammlung von Stellantis Heritage bewahrte Fahrzeug ist außerdem eines der letzten aus der zwischen Oktober 1985 und Ende 1986 aufgelegten Produktion.
Der Serienmodell Lancia Delta S4 Stradale bildete die Basis für das gleichnamige Rennfahrzeug für die sogenannte Gruppe B. Dazu schrieben die Regularien die Produktion von lediglich 200 Serienfahrzeugen vor. Entsprechend hochkarätig fällt die Technik des Lancia Delta S4 aus. Tragende Struktur bildet ein Rahmen aus Stahlrohren. Die Karosserie ist aus Kevlar und Kohlefaser gefertigt. Der Motor verfügt über zwei obenliegende Nockenwellen und wird sowohl von einem Kompressor – bei niedrigen Drehzahlen – als auch von einem Turbolader – bei hohen Touren – zwangsbeatmet. Mit einem Hubraum von 1.759 Kubikzentimetern leistet der Vierzylinder 184 kW (250 PS) [1], die Kraft wird auf alle vier Räder übertragen. Die Modellbezeichnung S4 weist auf diese Technologie hin: Der Buchstabe S steht für Supercharging, (für „Motor mit Aufladung“), die Zahl 4 für den Allradantrieb.
In der Gruppe-B-Version steigt die Motorleistung auf rund das Doppelte an, genug für eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 250 km/h. Das Leergewicht beträgt nur 966 Kilogramm. Das Werksteam gewann mit dem Lancia Delta S4 gleich die Premiere in der Weltmeisterschaft bei der Rallye Großbritannien 1985. In der Saison 1986 folgten drei weitere WM-Siege, darunter bei der berühmten Rallye Monte Carlo. Private Teams gewannen mit dem Lancia Delta S4 in der Saison 1986 außerdem neun Läufe im Rahmen der Europameisterschaft. Der Italiener Fabrizio Tabaton sicherte sich den Titel des Europameisters.
Quelle: Media Stellantis