Die weitaus häufigste Ursache, dass ein Auto den Dienst quittiert, ist ein Defekt der Batterie. „Bei fast der Hälfte aller Pannen war eine leere Starterbatterie der Grund für das Liegenbleiben“, erläutert Eberhard Lang von TÜV SÜD die Pannenstatistik: „Besonders bei Kälte sind Akku-Ausfälle häufig.“ Um das Auto wieder flott zu bekommen, muss die Batterie erst einmal geladen werden.
Das funktioniert entweder über ein Ladegerät oder indem die Lichtmaschine die Batterie beim Fahren reanimiert. Eberhard Lang: „Hier stellt sich allerdings die Frage, wie viele Kilometer gefahren werden müssen, um die Batterie ausreichend zu versorgen, wie lange sollte man fahren, um die Batterie zu laden?“ Eine Faustregel lautet, dass man nach einer Starthilfe mindestens 30 bis 60 Minuten unterwegs sein sollte.
Nach einer Ladestrecke von etwa 50 bis 100 Kilometern sollte eine intakte Batterie wieder fit sein. „Eine präzise Angabe mit einer konkreten Kilometeranzahl gibt es allerdings nicht, denn Faktoren wie Alter des Akkus oder Außentemperatur spielen dabei eine Rolle“, gibt Lang zu bedenken. Die Drehzahl des Motors ist inzwischen weniger entscheidend dafür, wie schnell die Autobatterie geladen wird. Moderne Drehstromlichtmaschinen liefern praktisch aus dem Leerlauf heraus Ladestrom. Schneller – oder genauer gesagt, mit einer höheren Drehzahl zu fahren, beschleunigt nicht den Ladevorgang, der von der Fahrzeugelektronik stabil gehalten und gesteuert wird. Vorbei also die Zeiten, in denen die Leistung der einstigen Gleichstromlichtmaschinen von der Drehzahl abhängig war und mitunter die Ladeleistung im Stand oder bei geringer Drehzahl nicht ausreichte.
Nach einer Starthilfe mit einem Fremdakku sollte man beim Aufladen während der Fahrt alle Stromverbraucher so weit wie möglich abschalten. „Vor allem die Start-Stopp-Funktion sollte deaktiviert sein, damit der Wagen nicht nach dem ersten Ampelstopp und Startversuch wieder stehen bleibt“, empfiehlt der TÜV SÜD-Fachmann und „fahren Sie normal, denn schneller fahren bedeutet nicht gleich schneller laden.“ Wer – vor allem im Winter – überwiegend Kurzstrecken absolviert, sollte grundsätzlich Strom sparen. Durch Heizung, Scheibenwischer, Licht und Gebläse verbraucht das Auto deutlich mehr Energie. Das kann dazu führen, dass die Lichtmaschine nicht immer in der Lage ist nachzuladen. Dann sinkt die Kapazität der Autobatterie mit jeder Kurzstrecke. Lang: „Starten Sie im Winter erst das Auto und dann die Stromverbraucher. Stellen Sie zum Beispiel beheizbare Scheiben ab, sobald die Sicht frei ist.“
Quelle: TÜV Süd Presse