Volkswagen Slovakia ist der erste Mehrmarkenstandort des Konzerns, der sich dem Projekt Aluminium Closed Loop anschließt. Dabei handelt es sich um das Recycling von Aluminiumstanz-Verschnitten aus dem Presswerk, die an den Lieferanten der Aluminiumrollen zurückgeführt werden. Die Aluminiumverschnitte werden beim Zulieferunternehmen wieder aufbereitet, sodass sie ohne Qualitätsverluste in die Produktion zurückgeführt werden können. Der Einsatz von Sekundär-Aluminium spart bis zu 95 Prozent Energie gegenüber Primär-Aluminium. Auch die CO2-Einsparungen und das effiziente Ressourcenmanagement leisten einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit. In der Fabrik in Bratislava werden Karosserieteile unter anderem für die Audi-Modelle Q7 und Q8 gepresst.
Als Teil des Konzerns und der Marke Volkswagen hat sich Volkswagen Slovakia verpflichtet, die Umweltziele der Strategie Zero Impact Factory zu erreichen und den Weg zur Klimaneutralität einzuschlagen. Um die besten Ergebnisse zu erzielen, setzt das Unternehmen kontinuierlich modernste Technologien ein und beteiligt sich aktiv an Projekten, die positive Auswirkungen auf die Umwelt haben. Eines davon ist der Aluminium Closed Loop, der 2017 am Audi-Standort Neckarsulm eingeführt wurde. Das Projekt läuft derzeit an vier Standorten des Konzerns, an denen Presswerke mit einem hohen Anteil an Aluminiumteilen verortet sind (Audi in Neckarsulm, Audi in Ingolstadt, Audi Hungaria in Győr und Volkswagen Slovakia in Bratislava). Weitere Standorte werden folgen. 2021 konnten durch den Aluminium Closed Loop mehr als 195.000 Tonnen* CO2 allein für die Produktion von Audi-Modellen bilanziell reduziert werden. Seit Einführung im Jahr 2017 beliefen sich diese Gesamteinsparungen auf mehr als 725.000 Tonnen CO2.
Standort Bratislava seit einem Jahr mit an Bord des Projekts
Das Presswerk am Standort Bratislava ist vor genau einem Jahr, im Juli 2021, in das Projekt Aluminium Closed Loop des Konzerns eingestiegen. Gegenwärtig wird hier ein Großteil der Teile für die Karosserien der in Bratislava produzierten SUV-Modelle (Volkswagen Touareg, Audi Q7, Audi Q8, Porsche Cayenne und Porsche Cayenne Coupé) gepresst. Dazu zählen Außenhautteile, Dächer, Anbauteile, Front- und Heckklappen, Kotflügel, Türen, Fensterrahmen und mehr.
Der Aluminium Closed Loop ist ein erfolgreiches Beispiel für einen geschlossenen Kreislauf in der Abfallverwertung, der einen großen Teil der energieintensiven Produktion von Primär-Aluminium überflüssig macht. „Die Minimierung des hohen Energiebedarfs kann unter anderem durch den Einsatz von Recyclingmaterialien erreicht werden und trägt so zu einer besseren Umweltbilanz unserer Fahrzeugprojekte bereits vor der eigenen Fahrzeugproduktion bei“, erklärt Michaela Hletková Ploszeková, Leiterin der Umweltabteilung bei Volkswagen Slovakia.
Prozesse sorgen für einen Reinheitsgrad von 99,9 Prozent
Die Karosserieteile werden aus Aluminium- und Stahlblechen gefertigt, die im nahe gelegenen Schwesterwerk von Audi Hungaria in Győr aus Aluminiumrollen, sogenannten Coils, geschnitten und anschließend im Presswerk in Bratislava mit Presswerkzeugen geformt werden. Das Aluminium wird direkt an der Linie von den anderen Stanzabfällen aus der Produktion dieser Teile getrennt.
„Dank der Trennungs- und Reinigungsprozesse im Produktionsprozess sowie beim Recycler erreichen die Stanzabfälle aus dem Presswerk für das Recycling im Aluminium Closed Loop einen Reinheitsgrad von 99,9 Prozent. Im Pilotjahr ist es dem Unternehmen gelungen, trotz der schwankenden Produktion aufgrund der schwierigen globalen Situation mehr als 6.600 Tonnen Aluminiumverschnitte an das Kreislaufprojekt zu liefern. Diesen Anteil wollen wir weiter schrittweise erhöhen“, so Stanislav Novák, Leiter des Presswerk Fachteams.
Nachhaltige Fahrzeuge für den Transport
Der getrennte Aluminiumabfall wird zurzeit noch über einen beauftragten Lieferanten per Lkw aus dem Werk transportiert. In den nächsten Jahren soll damit begonnen werden, dafür alternative umweltfreundliche Fahrzeuge einzusetzen. Die Abfälle werden dann aus der Slowakei direkt zum Aluminiumlieferanten der Gruppe transportiert, sodass sie verarbeitet und als Sekundär-Aluminium oder Aluminiumblech in der ursprünglichen Qualität an das Werk in Bratislava zurückgeschickt werden, wo sie dann wieder zur Herstellung von Karosserieteilen für SUVs verwendet werden.
*Unter bilanzieller CO₂-Neutralität versteht Audi einen Zustand, bei dem nach Ausschöpfung anderer in Betracht kommender Reduktionsmaßnahmen in Bezug auf verursachte CO₂-Emissionen durch die Produkte oder Tätigkeiten von Audi weiterhin vorhandene und/oder im Rahmen der Lieferkette, Herstellung und des Recyclings der Audi Fahrzeuge aktuell nicht vermeidbare CO₂-Emissionen durch freiwillige und weltweit durchgeführte Kompensationsprojekte zumindest mengenmäßig ausgeglichen werden. Während der Nutzungsphase eines Fahrzeugs, das bedeutet ab Übergabe eines Fahrzeugs an Kund_innen, anfallende CO₂-Emissionen werden hierbei nicht berücksichtigt.