Durchschnittlich alle zweieinhalb Minuten ereignet sich in Deutschland ein Wildunfall. Auf Landstraßen ist die Gefahr besonders groß.
Foto: DJD/DJV/Börner
(DJD). Rund 250.000-mal pro Jahr passiert in Deutschland ein Wildunfall mit Reh, Hirsch oder Wildschwein. Für die Tiere endet das meist tödlich, aber auch Menschen kommen immer wieder zu Schaden. Besonders hoch ist das Risiko von Oktober bis Dezember. Denn dann sind viele Wildtiere besonders aktiv unterwegs - um sich Fettreserven für den Winter anzufressen oder um Partner zu finden. Zusätzlich fällt der Berufsverkehr in die Dämmerung. Der Deutsche Jagdverband gibt Tipps, wie sich Zusammenstöße vermeiden lassen und was man tun sollte, wenn es doch passiert ist.
Wildunfälle mit Vorsicht verhindern
Als erstes gilt: Fuß vom Gas! So hat man nicht nur mehr Reaktionszeit und einen kürzeren Bremsweg, auch ein eventueller Aufprall verläuft glimpflicher. Speziell in der Dämmerung, auf Landstraßen entlang von Wiesen und Maisfeldern und in Waldgebieten sollte sehr aufmerksam gefahren werden. Da Wildtiere gern vertraute Pfade nutzen, sind neue Straßen in Waldgebieten besonders kritisch. Wer ein Tier vor sich sieht, sollte bremsen, abblenden und hupen, um ihm Gelegenheit zur Flucht zu geben. Wichtig: Ein Wildtier kommt selten allein, deshalb auf nachfolgende Artgenossen achten. Lässt sich eine Kollision nicht mehr vermeiden, sollte man kein Ausweichmanöver riskieren, sondern scharf bremsen und das Lenkrad gut festhalten.
Was zu tun ist, wenn’s gekracht hat
Nach einem Wildunfall ist als erstes die Unfallstelle zu sichern, indem man die Warnblinkanlage anschaltet, eine Sicherheitsweste anzieht und dann erst das Warndreieck aufstellt. Dann sollte immer die Polizei verständigt werden, die den Unfall aufnimmt und auch eine Bescheinigung für die Versicherung ausstellen kann. Auf gar keinen Fall darf das tote Tier mitgenommen werden – das wäre Wilderei. Falls man es von der Fahrbahn ziehen möchte, sollten wegen einer möglichen Infektionsgefahr Handschuhe getragen werden. Lebt das Tier noch, lieber Abstand halten und auch flüchtendem Wild nicht folgen. Es ist aber wichtig, sich die Fluchtrichtung zu merken und der Polizei mitzuteilen. Jäger können dann mit speziell ausgebildeten Hunden schwer verletzte Tiere finden und von ihren Qualen erlösen.
Mithelfen bei der Prävention
Um Wildunfall-Schwerpunkte zu identifizieren und zu entschärfen, werden die Daten von Zusammenstößen und Tierfunden bundesweit im Tierfund-Kataster erfasst. Mit der zugehörigen App, die kostenlos für iPhone oder Android erhältlich ist – etwa unter www.tierfund-kataster.de – geht das ganz einfach. So können auch Privatpersonen dazu beitragen, die Straßen für Wildtiere und Menschen sicherer zu machen.
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(DJD). In Deutschland passieren pro Jahr rund 250.000 Wildunfälle mit großen Tieren, besonders viele von Oktober bis Dezember. Der Deutsche Jagdverband gibt Tipps zur Vorbeugung und für den Ernstfall. So gilt: Fuß vom Gas und speziell in der Dämmerung, auf Landstraßen und in Wäldern aufmerksam fahren. Wer ein Tier sieht, sollte bremsen, abblenden und hupen. Ist eine Kollision unausweichlich, scharf bremsen und das Lenkrad festhalten. Hat es gekracht, ist als erstes die Unfallstelle zu sichern und die Polizei zu rufen. Tote Tiere nicht mitnehmen und nur mit Handschuhen anfassen, von lebenden Tieren Abstand halten. Wer mit der App des Tierfund-Katasters – erhältlich unter www.tierfund-kataster.de – Unfälle und Tierfunde meldet, kann helfen, Unfallschwerpunkte zu entschärfen.