Feierliche Eröffnung des vom Bundesministerium für Verkehr und der EU geförderten Projekts „HoLa – Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr“. An der Rastanlage Lipperland Süd, an der A2, wurde der erste Megawatt-Ladepunkt (MCS) für batterieelektrische Lastkraftwagen im öffentlichen Raum eröffnet. Anwesend war der parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Christian Hirte. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Industrie und Forschung wurde damit ein entscheidender Schritt in Richtung emissionsfreier Lkw-Fernverkehr gesetzt.
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI koordiniert gemeinsam mit der P3 Group das Konsortium des Projekts HoLa, das an insgesamt vier Standorten MCS (Megawatt Charging System)-Ladepunkte entlang zentraler Autobahnabschnitte in Deutschland errichtet. Das Ziel: Die Technologie unter realen Bedingungen zu testen und die Grundlage für einen flächendeckenden Hochlauf der Ladeinfrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge zu schaffen.
Prof. Patrick Plötz, Gesamtkoordinator des vom Fraunhofer ISI geleiteten HoLa-Projekts: „Mit dem Megawattladen beginnt ein neues Kapitel der elektrischen Logistik. Zum ersten Mal können schwere Lkw in nur 30 bis 45 Minuten für hunderte Kilometer Reichweite geladen werden – das ist die Voraussetzung für eine wirtschaftlich tragfähige Elektrifizierung des Lkw-Fernverkehrs. Das Projekt HoLa zeigt, dass Ladeinfrastruktur, Netzanschluss und Fahrzeuge heute schon zusammengebracht werden können, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen.“
Markus Weckesser, Geschäftsführer & Vice President Volvo Trucks Deutschland, sagt dazu im Zuge der Eröffnung: „Mit HoLa setzen wir gemeinsam mit unseren Partnern ein klares Zeichen: Die Elektromobilität im Schwerlastverkehr wird Wirklichkeit. Volvo Trucks ist stolz darauf, als Vorreiter die Transformation hin zu einer nachhaltigen Logistik aktiv voranzutreiben.“
„Die Dekarbonisierung des Langstreckentransports wird nicht durch eine einzelne Lösung gelingen – und nicht durch einen einzelnen Akteur. Als Transportunternehmen engagieren wir uns für die Zusammenarbeit bei der Einführung und Unterstützung skalierbarer Infrastrukturen wie MCS-Ladestationen entlang der wichtigsten europäischen Verkehrskorridore. Durch starke branchenübergreifende Partnerschaften setzen wir Ambitionen in Taten um“, so auch Michael Bech, Vice President Logistics von DFDS. Das dänische Unternehmen hat eine große Anzahl von elektrischen Volvo in seinem Bestand und gehört zu den ersten Kunden, die neue Modelle von Volvo Trucks einsetzen.
Ladeleistungen von bis zu 1,2 Megawatt
Der Ladepunkt am Standort Lipperland Süd an der Autobahn A2 nutzt den neuen MCS-Standard, der Ladeleistungen von bis zu 1,2 Megawatt ermöglicht. Die vier am Projekt beteiligten europäischen Lkw-Hersteller sind mit ihren Lkw aktiv an der Entwicklung und Erprobung des Standards beteiligt.
Neben der Demonstration der Technik umfasst das Projekt auch umfangreiche Analysen zur Netzintegration, Standortwahl, Wirtschaftlichkeit und Nutzerakzeptanz. Die Erkenntnisse fließen direkt in die Weiterentwicklung der Ladeinfrastrukturplanung auf Bundes- und EU-Ebene ein.
Über das Projekt HoLa:
Das Projekt »Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr (HoLa)« wird im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität mit insgesamt 12 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr gefördert und im Rahmen der Umsetzung des Gesamtkonzepts Klimafreundliche Nutzfahrzeuge als Technologie- und Erprobungsprojekt durchgeführt. Fördermittel dieser Maßnahme werden auch im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Das Projektkonsortium umfasst insgesamt 13 Partner aus Fahrzeugbau, Energieversorgung, Netzbetrieb, Autobahnbewirtschaftung und Forschung. Die Gesamtleitung und wissenschaftliche Koordination liegen beim Fraunhofer ISI.
Quelle: Volvo Trucks Deutschland