Ein aktueller Faktencheck belegt: Die Zweifel an der Reichweite und Umweltfreundlichkeit von E-Autos sowie an der Ladeinfrastruktur sind nicht berechtigt.
Foto: DJD/LichtBlick/Getty Images/24K-Production
(DJD). Für die E-Mobilität, einen wesentlichen Baustein der sogenannten Energiewende, gab es nach dem abrupten Wegfall der staatlichen Förderung zuletzt eine schlechte Nachricht. Zudem ziehen einer aktuellen Umfrage zufolge derzeit nur 17 Prozent der Menschen in Deutschland beim nächsten Autokauf einen Stromer in Betracht. Skepsis herrscht vor allem im Hinblick auf die Reichweite der E-Autos, den Ausbau der Ladeinfrastruktur und bei der Frage, ob E-Autos tatsächlich umweltfreundlicher sind als Verbrenner. Halten die Zweifel einer Überprüfung stand? Hier ein aktueller Faktencheck:
Reichweiten sind deutlich gestiegen
Wie positiv sich die Reichweiten von Elektroautos in den letzten Jahren entwickelt haben, zeigt der ADAC Ecotest: Im Jahr 2010 wurde über alle E-Fahrzeuge hinweg eine Durchschnittsreichweite von wenig alltagstauglichen 123 Kilometern festgestellt - 2023 betrug sie bereits 393 Kilometer. "E-Autos können zunehmend größere Reichweiten bewältigen, ohne zwischendurch geladen werden zu müssen", teilt Ata Mohajer vom Ökostromanbieter LichtBlick mit. "Dass sie sich nicht für längere Fahrten und Urlaubsreisen eignen, ist daher unzutreffend."
E-Autos in jeder Hinsicht umweltfreundlicher als Verbrenner
In einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes (UBA) wurden die Umwelt- und Klimawirkungen von Pkw und Nutzfahrzeugen mit konventionellen und alternativen Antrieben detailliert untersucht und anhand des gesamten Fahrzeuglebenszyklus - also auch bei Herstellung und Entsorgung - verglichen. Das Ergebnis: Im Jahr 2020 zugelassene E-Fahrzeuge sind um etwa 40 Prozent klimafreundlicher in ihrer Wirkung als Pkw mit Benzinmotor. Bei einem raschen Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung steigt dieser Klimavorteil bis 2030 auf 55 Prozent. "Besitzerinnen und Besitzer von E-Autos können die Umweltfreundlichkeit weiter steigern, indem sie beim Aufladen auf reinen Ökostrom setzen", erklärt Mohajer.
Ladeinfrastruktur: Ausbau schreitet weiter voran
Auch das Angebot öffentlich zugänglicher Ladesäulen ist gewachsen. In 2023 wurden nach Angaben der Bundesnetzagentur rund 35.000 neue öffentliche Ladepunkte errichtet, ein Plus von 40 Prozent auf nunmehr 123.000 öffentliche Ladepunkte. Bis 2030 sollen rund eine Million Ladepunkte öffentlich zugänglich sein. Dabei helfen soll auch eine EU-Vorgabe - diese sieht vor, dass bis 2026 alle 60 Kilometer entlang der Hauptverkehrsstraßen öffentliche Ladesäulen errichtet werden müssen. "Damit wird europaweit ein flächendeckendes Angebot für Besitzerinnen und Besitzer von E-Autos geschaffen", so Mohajer.