Es ist klirrend kalt und wessen Auto nicht über eine Standheizung verfügt, der steigt in ein unbeheiztes Fahrzeug. „Gleichwohl sollte man sich nicht zu dick bekleidet ins Auto setzen“, rät Jürgen Lebherz von TÜV SÜD in München, „denn dann können Sicherheitsgurte ihre Wirkung nicht mehr voll entfalten.“
Besonders problematisch ist üppige Winterbekleidung bei Kleinkindern. „Hier kann der Gurt zusätzlich an der meist glatten Oberfläche des Anzugs von der Schulter abrutschen und das Kind wird im Fall des Falles dann unkontrolliert nach vorne oder zur Seite geschleudert“, warnt der TÜV SÜD-Fachmann. Deshalb, dicke Wintermäntel und Thermojacken vor Fahrtantritt ablegen. Kinder im Kindersitz sollten mit einer Decke oder einem Anorak zugedeckt werden. Dies reicht in der Regel als Wärmeschutz aus, bis die Fahrzeugheizung für angenehme Temperaturen im Auto sorgt.
Airbags sind inzwischen Standard und dies in vielfältigen Varianten. Gleichwohl bleibt der Sicherheitsgurt Lebensretter Nummer Eins. Doch nur, wenn er richtig angelegt und in einem guten Zustand ist. Grundsätzlich gilt: Damit sich der Gurt rasch straffen kann, muss er eng am Körper anliegen. Weiterhin soll der Gurt über Becken und Brust, nicht über Bauch und Hals verlaufen. Bei einem Aufprall drohen sonst schlimme Verletzungen. Der Gurtstraffer, der die Aufgabe hat, den Gurt im Augenblick des Unfalls so straff wie möglich zu ziehen, kann ebenfalls seine Schutzfunktion nicht voll erfüllen.
Vor allem bei der täglichen Fahrt zur Schule sollten Eltern ungeachtet morgendlicher Hektik darauf achten, dass ihre Kinder richtig angeschnallt sind, und die Kleidung den Gurt nicht behindert. Zudem ist ab und an ein kontrollierender Blick auf die Gurte empfehlenswert. Selbst ein korrekt angelegter Gurt kann unter Umständen versagen. Der TÜV SÜD-Fachmann: „Sicherheitsgurte können beispielsweise durch starke Sonneneinstrahlung über die Jahre verschleißen.“ Mit Spannkraft und Flexibilität gehen dem Gurt die wesentlichen Eigenschaften verloren. Rollt sich der Gurt nicht mehr von selbst auf oder hat er ausgefranste Stellen oder Risse, sollte er auf jeden Fall ausgetauscht werden. Auch nach einem Unfall ist es empfehlenswert, die Gurte von einem Experten sorgfältig prüfen zu lassen und im Zweifelsfall zu erneuern.
Quelle: TÜV Süd Presse