In den zurückliegenden Wochen haben Autoklimaanlagen Höchstleistungen verbracht. Nun sollte man dem Komfortzubehör einen prüfenden Blick schenken, „denn nicht bei jeder Fahrzeuginspektion wird automatisch auch die Klimaanlage überprüft“, rät Eberhard Lang von TÜV SÜD. Deswegen sollte man sich vorab danach erkundigen und den Klimaservice gegebenenfalls dazubuchen. Für eine schwächer werdende Kühlfunktion ist oft Kältemittel-verlust verantwortlich. Innerhalb eines Jahres können die Systeme bis zu 15 Prozent des Kältemittels verlieren, das wieder aufgefüllt werden muss. Lang rät, spätestens alle zwei Jahre eine Wartung durchzuführen, um teuren Schäden vorzubeugen. Bei manchen Modellen kann man selbst prüfen, ob die Anlage noch ausreichend Kühlmittel besitzt. In der Gebrauchsanweisung steht, wo das Schauglas unter der Motorhaube zu finden ist. Ist der Füllstand zu gering, sollte eine Werkstatt korrigierend eingreifen.
Beim Klimaservice werden die Funktionen der wichtigsten Bauteile wie Kühlmittelverdichter (auch Verdichter oder Kompressor genannt), Kondensator, Verdampfer und Expansionsventil kontrolliert. Schläuche sowie Dichtungen können altern, austrocknen und dadurch undicht werden. Durch solche Leckagen können teure Folgeschäden entstehen, denn das Kältemittel sorgt nicht nur für die gewünschte Temperierung. Dem Kühlmittel ist Öl zugesetzt, womit es den Verdichter schmiert und Dichtungen vor dem Austrocknen schützt.
Natürlich kostet der Einsatz der Klimaanlage Sprit. Doch ein stattdessen geöffnetes Seitenfenster belastet aufgrund der schlechteren Aerodynamik ebenso die Verbrauchsbilanz. Zudem führt langfristig die Nichtbenutzung zu Schäden an der Anlage. Denn der Kompressor der Klimaanlage wird auch bei abgeschalteter Anlage per Riemen vom Verbrennungsmotor angetrieben, ohne dabei zu arbeiten. Ist die Anlage nie aktiv, können die Lager der Verdichterwelle zu wenig Schmierung erhalten und undicht werden, wodurch sie permanent Kältemittel verlieren.
„Höchste Zeit für eine Inspektion der Klimaanlage ist, wenn die einströmende Luft nur ungenügend gekühlt ist oder gar übel riecht“, sagt Lang. Denn hinter dem Gestank stecken Schimmel, Bakterien und Mikroorganismen, die sich, begünstigt durch Feuchtigkeit und Wärme, ausbreiten. In solchen Fällen
muss die Anlage desinfiziert werden. Profis greifen in solchen Fällen zu einer Ozonbehandlung, die Bakterien und Pilze vom Verdampfer sowie in Schächten und Luftkanälen beseitigt.
„Wichtig ist“, rät der TÜV SÜD-Fachmann, „eine ausgewiesene Fachwerkstatt aufzusuchen, die über ein spezielles Klimaservicegerät und geschultes Fachpersonal verfügt.“ Bei falscher Wartung können erhebliche Schäden entstehen, daher sollten nur entsprechend geschulte Mechaniker an einer
Klimaanlage arbeiten. Neben der Inspektion sorgt ein regelmäßiger Wechsel des Innenraumfilters dafür, dass die Klimaanlage stets einsatzbereit und die Luft im Innenraum sauber bleibt. So haben auch Pollenallergien keine Chance.
Quelle: TÜV Süd Presse und Medien